Sonntag, 21. Februar 2010

Planaenderung: Es geht in die Verlaengerung


Ich folge der Reihenfolge meiner hochgeladenen Bilder und fange am Ende an - oder an der Stelle, die geplanterweise dem Ende nahe sein sollte.

Anneka und ich haben in den letzten Tagen ein wenig in Auckland rumgeschnueffelt. Unser Hostel war diesmal ausserhalb des Zentrums, weit weg vom Tumult der Queen Street im wunderschoenen Mt Eden Village. Bevor wir in den Bus Richtung City gestiegen sind heute morgen haben wir noch durch einen wunderbaren Buchladen gestoebert - ist mir schwer gefallen, zu gehen, ohne was mitzunehmen ;) Aber mein Rucksack ist so proppevoll, ich haette sowieso keine Chance, noch irgendetwas reinzupacken...
Apropos Buecher: Irgendwo habe ich gelesen, dass Neuseeland das Land ist, in dem es die meisten Buchlaeden per Kopf gibt - und Golfplaetze auch. Klingt doch traumhaft, oder?!
Vorgestern nachmittag sind wir Faehre gefahren, nach Devonport, einem Stadtteil Aucklands, der eher wie eine kleine viktorianische Stadt, denn wie ein Teil einer Grossstadt aussieht. Waere wahrscheinlich auch so ruhig wie auf dem Dorf gewesen, wenn nicht ein Festival stattgefunden haette - auf dem Rueckweg mussten wir die Faehre mit einer Menge lauter, angetrunkener Kiwis teilen. Fuer die Begleiterscheinungen eines Weinfestivals war es aber noch vertretbar. Und der geniale Blick auf Auckland City hat alles wieder wettgemacht:





Am Morgen haben wir uns in der Bibo vergraben und uns ueber Samoa belesen - das wichtigste, was wir herausbekommen haben war: Es wird waaarm - und wir muessen trotz allem so viel Kleidung wie moeglich tragen. Samoa ist ein sehr christliches Land und halbnackte Menschen koennten womoeglich unreine Gedanken verursachen. Also Bikini nur am Strand... Kann ja nicht alles Traum sein :)



Davor habe ich noch meine Fluege umgebucht. Es hat sich ergeben, dass ich eingeladen wurde, laenger in Christchurch zu bleiben - eine Weile hat es gedauert, dann habe ich mich entschlossen, die Einladung anzunehmen. Das bedeutet, ich werde erst Ende Maerz wieder in Deutschland aufschlagen - aber dann wirklich :D

In der Naehe unseres Hotels befindet sich einer der Vulkane, auf denen Auckland gebaut ist. Es ist genau derselbe Vulkan, von dem wir unseren ersten Tag in Neuseeland beginnen sahen: Mount Eden. Diesmal haben Anneka und ich einen unserer letzten gemeinsamen Tage in Neuseeland enden sehen...



Irgendwo zwischen diesen beiden Photos ist meine Entscheidung gefallen: Ich bleibe einen Monat laenger in Neuseeland...

Die lustig gemusterte Pflanze (eine Frucht, die man essen kann, aber fragt mich nicht nach dem Namen...) habe ich in den wunderschoenen botanischen Gaerten in Wellington entdeckt. Habe meinen Tag in der Hauptstadt sehr genossen. Bin durch das Museum gestoebert, mit der roten Standseilbahn gefahren und hab die Stadt durchwandert.
Bin ausserdem zweimal im Kino gewesen - kann allen nur empfehlen, sich "Avatar" in 3D zu goennen. Kein perfekter Film, aber beruehrend - und atemberaubende Animationen!!!



Mein Abschied von der Suedinsel war sehr malerisch. Diesmal bin ich bei Tageslicht durch die Marlborough Sounds gefahren und obwohl ich ziemlich muede war, haben sie es geschafft, mich unglaublich zu beeindrucken.





Blick aufs Wasser von Picton aus, der kleinen, blitzeblanken Stadt, von der aus die Faehre nach Wellington startet.

Heute nachmittag geht es nach Samoa - ich habe das Wetter in der Seitenleiste geaendert, aber nicht die Zeit. In Samoa ist genau dieselbe Uhrzeit, nur einen Tag eher - wir fliegen ueber die Datumsgrenze. Das ganze ist sehr verwirrend und ich empfehle niemanden, das ganze auf logische Art und Weise betrachten zu wollen. Wir fliegen heute los und kommen nach 4 Stunden Flug gestern an. Das ist alles, was ich wissen muss :)

Bis bald und spaeter!


Freitag, 19. Februar 2010

Die Zeit rennnnnnnnnnnnnnnnnnnnnt


Je weniger Zeit mir in Neuseeland bleibt, desto schneller scheint sie zu vergehen. Ich bin schlecht im Verstehen von Naturgesetzen und wenn eines hinter diesem Zeitphaenomen steckt, verstehe ich es schon gar nicht :)

Die letzten drei Tage bestanden groesstenteils aus Reisen. Am Dienstag bin ich innerhalb von 8 Stunden von Christchurch mit dem Bus nach Picton, von Picton mit der Faehre nach Wellington und vom Faehrterminal in einem sehr klapprigen Kleinbus zu meinem Hostel. Einen Tag hatte ich in Wellington, darueber berichte ich spaeter (mit Photos). Und gestern hat mich der Intercity Bus innerhalb von 12 Stunden nach Auckland Anneka entgegengetragen, jetzt sind wir wieder vereint :D

Habe die gruenen Huegel der Nordinsel richtig vermisst, war ein bisschen wie nach Hause kommen, als ich unter blauen Himmel durch weich gewellte Berge dahinfuhr. Egal was andere sagen: Die Nordinsel ist mindestens genauso schoen wie die Suedinsel. Anders eben.

Im Moment haben wir wunderbares Sommerwetter, Sonne, ich laufe kurzkurzaermelig herum und die Stimmung ist gut.

Noch ein paar Christchurch-Eindruecke:


Christchurch ist voller Streetart - hier werden die leichten Maedchen auf Saeulen festgehalten ;)



Moa-Skelett im Museum - Moas sind grosse straussenaehnliche ausgestorbene neuseelaendische Voegel.



Englischer Charme und Frieden an der Avon, Christchurchs kleiner Stadtfluss.



Ausserhalb von Christchurch wird es huegeliger und nasser - man kommt dem Meer naeher...



Original deutscher Bienenstich mitten in Christchurch - der Baecker ist aus Thueringen und nach Neuseeland eingewandert. Habe ihn auf dem Wochenmarkt in Oxford getroffen. Die Neuseelaender sind ganz wild auf den bee sting wie der Bienenstich eins zu eins ins Englische uebersetzt heisst :)


Endlich mal ein paar richtig sommerlich warme Gruesse nach schraeg oben!

Dienstag, 9. Februar 2010

Entspannt in Christchurch


Am Montag mittag habe ich nach ein bissl Rumgebummel und mehreren Verabschiedungssessions meine kleine Farm hinter mir gelassen und bin in die grosse Stadt gezogen. Auf dem Weg nach Christchurch habe ich am Strassenrand angehalten und mir ein Eis mit echten, unchemikalisierten Himbeeren gekauft. Und ein paar Erdbeeren. Direkt vom zustaendigen Gaertner :)

Christchurch ist eine sehr angenehme Stadt, Einwohnerzahl etwa wie mein geliebtes Dresden und auch vom Flair her aehnlich. Nur etwas neuseelaendischer ;) Christchurch ist eine Studentenstadt und voller junger Leute, gemuetlicher Cafes, genialer Laeden (und kein Zentimeter Platz mehr in meinem Rucksack... - eine Schande! aber besser fuer den Geldbeutel) und viiiel Gruen. Entlang des Avon, des Stadtflusses, gibt es sogar so etwas wie Flussauen. Sieht ein bisschen aus wie die Elbe im Miniaturformat.

Ausserdem haben sich eine Menge alter Bauten erhalten - oder wurden erhalten - und schmuecken das Stadtzentrum. Eine alte Tram (fuer Stadtrundfahrten und Werbetafeln genutzt) faehrt einem immer mal ueber den Weg, wenn man durch die Innenstadt spaziert.



Ein wenig ausserhalb des Zentrums bieten sich einem eher solche Anblicke - kann man vielleicht schwer erkennen, aber die Strasse fuehrt genau auf die typisch neuseelaendisch welligen Berge zu, hinter denen dann das Meer beginnt.



Christchurch ist mit allem gesegnet (vielleicht daher der Name?): Schoenen Straenden, sanften Huegeln und alpinen Bergen. Fuer alle was dabei, vom Surfer bis zum Snowboarder - obwohl die Neuseelaender nicht wirklich viel Schnee bekommen im Winter. Habe vorgestern mit einem Kiwi geredet, der meinte, dass Neuseeland mit seinen Wintern meistens der noerdlichen Hemisphere nachzieht - und er hat sich schon auf viel Schnee zum Haenge Runtersausen gefreut ;)



Der "Zauberer von Christchurch" auf dem Cathedral Square, dem Hauptplatz der Stadt - Kuenstler, Kultfigur, Original. Konnte seiner Rede leider nicht lauschen, musste weiter eilen. Das naechste Mal...

Ich bleibe derweile erstmal in der Stadt und geniesse die nette Gesellschaft in meinem Hostel. Meine Schweizer sind heute abgereist, nachdem wir gestern bei Wein und Erdbeeren noch einen lustigen Abend verbracht haben. Verbotenerweise, wie ich heute feststellen musste: Im Aufenthaltsraum haengt ein Zettel, dass es untersagt ist, eigenen Alkohol im Hostel zu trinken. Aber wer liest schon Zettel? Wer haelt sich schon an Verbote, wenn man stattdessen Spass haben kann? ;)
Ansonsten ist ein staendiges Kommen und Gehen und in der free food (kostenloses Essen) Kiste ist immer mal was brauchbares und leckeres dabei.

Eine grosse Veraenderung hat es gegeben in meinem Neuseelandleben: Ich bin jetzt autolos. Habe das Baby gestern fuer einen guten Preis in gute Haende gegeben - und muss jetzt mal sehen, wie ich wieder nach Auckland komme.



Huebscher Anblick, nicht?! :)

Fuer die naechsten Tage gibt es keinen Plan. Habe einiges gesehen, was es zu entdecken gilt - Buchlaeden, botanische Gaerten, Museen, Kunstgalerie, Konzerte, faule Sonntage mit Livemusik, ...

Jetzt flitze ich erstmal Esmee zu Hilfe, die sich ein Auto kaufen will (fuer meines aber zu langsam war) und guck mal, was sie gefunden hat und ob es in Ordnung ist!

Liebste Gruesse!


Sonntag, 7. Februar 2010

Leise rieselt der...


... Regen. Zum ersten Mal nach zwei Wochen ueberwiegend Sonnenschein und viel Sommerwaerme - da freut sich der Garten! Habe gestern mit Magenta ein bisschen drin herumgestoebert und mir ein paar Kraeuter erklaeren lassen. Kotsuma ist sehr interessant, seine Blaetter sind sehr scharf, hat mich ein wenig an Pfeffer erinnert. Die Sammlung, die dann in den Salat und auf die Pizza gekommen ist, sah so aus:



Die Zugfahrt ueber die Alpen war schoen, entspannt und mit gutem Wetter gesegnet, was ich fast nicht gedacht haette, nachdem ich am Morgen durch sehr sehr dichten Nebel gefahren bin. Natuerlich habe ich vergessen, das Licht auszuschalten und musste mir Starthilfe geben lassen, als ich wieder aus dem Zug gestiegen bin und nach Hause fahren wollte ;)
Hier ein Eindruck vom Arthur's Pass, der einzigen Haltestelle des Tranzalpine Zugs, an der man aussteigen durfte.


Blocksatz
Meine Zeit mit Magenta und Matthias ist vorbei und ab morgen werde ich erstmal Christchurch unsicher machen - worauf ich mich freue, denn es scheint, nach meinen ersten Eindruecken zu urteilen, eine interessante Stadt zu sein.



Matthias und Magenta beim Zeitung lesen in der Kueche :)

So viel - nicht viel - fuer heute. Hoffe, ich komme bald wieder zum Berichten!



Dienstag, 2. Februar 2010

Lieber Tiere als Kinder ;)


Habe grad Magentas Maedels ins Bett verfrachtet - wow, das war mal ein harter Job! Obwohl die beiden wirklich niedlich sind und lieb auch. Aber reden koennen sie wie Wasserfaelle :)

Gestern war ein trauriger Tag, naja, zumindest hatte er seine traurigen Minuten: Eines "unserer" Schweine ist geschlachtet worden. Habe Garfield vorher noch ein Henkerskraulen (anstatt -mahlzeit ;) gegeben. Hinterher habe ich mit Frank, einem anderen Wwoofer, die Schweinehaut so gut es ging vom Fett befreit, aus dem Magenta Seife herstellen will.



Die Schweinemaedels sind in der Zwischenzeit aber gesund und munter und haben rausbekommen, dass ich es bin, die ihnen Fressen bringt - haben sich schon so sehr dran gewoehnt, dass sie nicht mehr demjenigen mit dem Futtereimer folgen, sondern mir (ja, da bin ich ein bisschen stolz drauf :).



Was ansonsten so passiert ist: Das Auto, das ich bald verkaufen werde/will, hat sich am Sonnabend was tolles einfallen lassen. Es wollte nicht mehr anspringen. Der Mann vom AA (der neuseelaendische ADAC) hat es aber am Sonntag ins Rollen gebracht, so dass wir es starten konnten, nach Christchurch fahren und es beim Mechaniker abladen. Nach Christchurch mussten wir eh, weil Annekas Eltern in der Nacht von Sonntag zu Montag hier angekommen sind. Fuer mich bedeutet das jetzt: Fast drei Wochen alleine unterwegs sein, waehrend Anneka mit Familie die Suedinsel erkundet. Bin mal gespannt :)
Was das Auto angeht: Der Anlasser musste ausgetauscht werden und ich sag nur so viel - billig war das nicht. Aber immer noch im Rahmen unseres Budgets.

Zum Autofahren in Neuseeland kann ich uebrigens nur anmerken, dass die Neuseelaender unglaublich schreckliche Fahrer sind. Ich bin nun wirklich kein meisterlicher Vehikelsteuerer, aber ich musste hier feststellen: Es geht schlimmer. Viele Neuseelaender neigen vor allem zum zu schnell Fahren und sehr sehr nah Auffahren. Am liebsten in Kombination...

Allen, die sich fuer meinen derzeitigen Aufenthaltsort interessieren und bissl Englisch verstehen - oder einen Uebersetzer "zur Hand" haben, sei folgender Link ans Herz gelegt:

www.haelanfarm.org

Dies fuer heute, das Bett ruft mich! Morgen ist noch frueher aufstehen angesagt als sonst, denn ich fahre mit dem Zug einmal durch die Mitte der Suedinsel - durch die Alpen bis an die Westkueste und wieder zurueck :)

Wichtige Info noch, fuer die, die es verpasst haben sollten:



Diese Tafel steht auf dem Hauptplatz in Christchurch und zaehlt die Tage runter bis die Rugby Weltmeisterschaft beginnt - bin schon ganz aufgeregt ;)