Freitag, 18. Dezember 2009

Gruesse aus dem windigen Wellington


Wieder im Netz nach 1 1/2 Wochen Abstinenz. Jetzt gibt es verdammt viel nachzuholen. Macht Euch also auf etwas gefasst! ;)

Das Tongariro Crossing



Carmen am Anfang

Zum Tongariro Crossing muss gesagt werden, dass es, was Natur und Ausblick angeht, angeblich die schoenste (Ein-Tages-)Wanderung in Neuseeland ist. Da der Tongariro Nationalpark auf unserem Weg quer ueber die Nordinsel (von der Ost- zur Westkueste) liegt, habe ich mir einen Tag gewuenscht, an dem ich mir diesen Naturwanderwunderweg zu Gemuete fuehren konnte.



die 3 Riesen des Nationalparkes: Mount Ruapehu (mit Schnee), der Schicksalsberg (sein eigentlicher Name entfaellt mir jedes Mal wieder) und im Vordergrund der namensgebende Mount Tongariro

Anneka hatte keine Lust, dafuer hatte ich einen Chaffeur, denn sie hat mich am Anfang abgesetzt und am Ende (nach 13 Stunden) wieder eingesackt :)
Mein Wandervorhaben hat der neuseelaendische Wetterdienst mit "bedeckt" kommentiert. Kein Schnee, kein Regen, obwohl das trotzdem haette der Fall sein koennen. Das neuseelaendische Wetter ist, wie gesagt, sehr unvorhersehbar. Dementsprechend war ich auch ausgeruestet: Mehrere Pullover, zwei Thermooberteile (im Weihnachtsverkauf bei Kathmandu, dem neuseelaendischen Globetrotter, erstanden :), Muetze, Schal, dicke Stulpen, Tuch, Regenwindjacke - das muesste es gewesen sein.
Tatsache ist, dass ich den ganzen Tag Sonnenschein und angenehme Waerme hatte - Glueck gehabt, denn soweit ich informiert bin, waren sowohl die Tage davor, als auch danach eher bescheiden...



Abstieg vom Tongariro Crossing

Habe es geschafft, den Schicksalsberg zu bezwingen und weiss jetzt, wie sich Sam und Frodo gefuehlt haben muessen - dieser Berg ist der reinste Horror.



Carmen auf dem Schicksalsberg

Nur Geroell und das in steilster Manier. Gluecklicherweise war das ziemlich am Anfang des Crossings. Danach konnte mich nichts mehr schocken und mein Genuss war dafuer umso groesser und ungestoerter :)



Carmen am Ende (das Laecheln ist letzte Kraft... ;)

Der "Forgotten World Highway" (Vergessene Welt Highway)

Hat seinen Namen zu Recht, soweit wir das einschaetzen konnten. Wir hatten uns zwar eine Karte aus dem I-Site (Touristeninformation) am Anfang des Highways geholt, auf der die wichtigsten "Sehenswuerdigkeiten" verzeichnet waren - am Ende haben wir aber feststellen muessen, dass man das ganze wirklich vergessen kann. Wunderschoene Natur und Waelder rechts und links der Strasse. Aber nichts von alledem, was auf der Karte verzeichnet war. Oder es war nur per zweistuendigem Gewaltmarsch zu erreichen (na, wer moechte einen verlassenen Tagebau sehen? ;).
Dementsprechend gibt es von alledem kaum nennenswerte Photos, ausserdem war es an einem Tag erledigt.



Schafe scheuchen - irgendwo in Neuseeland :)

Taranaki

Dieses Gebiet an der Westkueste ist nach einem sehr scheuen Vulkan, dem Mount Taranaki, benannt. Die Geschichte ist ein wenig kompliziert: Captain Cook hat ihn Mount Egmont getauft, so taucht er auch bis heute in den Karten auf. Die Maori wuenschen sich allerdings, dass er wieder Taranaki genannt wird und inoffiziell machen das auch alle. Nur offiziell hat Neuseeland das noch nicht durchgesetzt. Aber die Maori sind ein sehr hartnaeckiges, kaempferisches Volk, selbst was die Politik angeht: Da folgt Petition auf Petition.
Scheu nenne ich diesen Berg deshalb, weil ich ihn nur ein einziges Mal wirklich gesehen habe, obwohl wir etwa vier oder fuenf Tage um ihn rumgekurvt sind. Wir haben eine Nacht direkt an seinem Fuss verbracht und der Morgen hat ihn uns so enthuellt:



Tags davor haben wir ein paar kleinere Wanderungen durch die Waelder am Fuss des Mount Taranaki unternommen und uns wie im Maerchen gefuehlt zwischen all den uralten und knorrigen Baeumen.

Zwei Tage lang sind wir dann in New Plymouth abgestiegen, eine kleine Stadt, die als der beste Platz in Neuseeland gewaehlt wurde, um zu leben, zu arbeiten und Kinder gross zu ziehen.



Pohutukawa-Baum an der Kueste von New Plymouth - wird auch Weihnachtsbaum genannt, weil er in der Weihnachtszeit wunderschoen rot blueht

Alles, was ich sagen kann, ist, dass wir zwei wunderbare Tage hatten, waehrend wir durch das kostenlose Museum, eine geniale Kunstgalerie und den riesengrossen Stadtpark mit einem kleinen Zoo gezogen sind und uns auf dem Coastal Walkway, einem Fussgaengerweg entlang der Kueste, vom Regen haben durchweichen lassen.
Entdeckt in New Plymouth: Englischer Kirchencharme neben Suedseepalmen :)



Dann ging es die Kueste runter auf dem so genannten Surf Highway, so genannt, weil fast jede Seitenstrasse zu einem wundervollen Surfstrand fuehrt. Wir haben die Straende und kleinen Taranaki-Doerfer auch ohne Brett genossen - auch wenn wir wieder fast nichts von all dem vorgefunden haben, was auf der Sehenswuerdigkeiten-Karte verzeichnet war (selber Hersteller wie bei der ForgottenWorlHighwayKarte ;)
Hier zum Beispiel die Button Bank (Knopfbank), sollte eigentlich eine bluehende Kunstgalerie sein. Stattdessen wurde uns von den netten Chinesen im Dairy (Tante-Emma-Laden) gesagt, dass der Kuenstler schon vor Ewigkeiten zurueck nach New Plymouth ist und die Button Bank dicht gemacht hat. Die Tuer war trotzdem huebsch:



In Hawera, der letzten Stadt in Taranaki, gab es dann noch eine witzige Erinnerung daran, dass Weihnachten ist (was wir irgendwie nicht so richtig intus haben, das Wetter und die Atmosphaere lassen einfach keine Weihnachtsstimmung aufkommen...):
Postkarten schreibende Rentiere ;)



Ueber den Rest unseres Weges, der uns hierher nach Wellington gefuehrt hat, muss ich das naechste Mal berichten. Der Aufenthaltsraum hier im Hostel wird in zehn Minuten geschlossen und da die Internetcomputer hier stehen, bleibt mir nicht genug Zeit, um den Bericht zu Ende zu fuehren.
War vielleicht auch genug fuer heute ;)

Liebe Gruesse nach schraeg oben und bis die Tage!

1 Kommentar:

Katja hat gesagt…

Nice reindeers.. :)
*knuffl*